Mit Feuer kennen sie sich aus

Ein Spalier der besonderen Art erwartet Ines und Mario Stöcker nach ihrer Trauung in Braunsbedra.
(FOTO: PETER WÖLK)VON CORNELIA FUHRMANN, 26.08.12, 20:15h, aktualisiert 26.08.12, 20:43h

 

BRAUNSBEDRA/ROSSBACH/MZ. Mitglied einer Feuerwehr zu sein, bedeutet auch Gemeinschaft. Wenn dann zwei dieser Mitglieder heiraten, gehört es für den Rest der Truppe dazu, standesgemäß zu gratulieren. So auch am Sonnabend, als sich Mario Stöcker und Ines Schmidt, nun auch Stöcker, im Braunsbedraer Rathaus das Ja-Wort geben. Damit ist es aber nicht getan, einfach im schmucken Hochzeitsauto davonbrausen gibt es nicht. Wie es sich gehört, muss erst einmal ein Haus gelöscht werden. Das haben die Mitglieder der Feuerwehren aus Roßbach (Heimatwehr des Brautpaares) und Braunsbedra mitgebracht und fachmännisch in Brand gesteckt. Der frischgebackene Ehemann pumpt, Braut Ines hält die Spritze. Bald darauf, im zweiten Anlauf, ist das Feuer besiegt, spitz kommentiert mit: „Da ist der Wasserschaden wieder größer , als es das Feuer war.“ Humor haben die Feuerwehrleute also auch.

Zuvor sind sie durch ein besonderes Spalier geschritten. 16 Mitglieder der beiden Wehren hielten einen luftgefüllten Schlauch, der spiralartig einen Gang bildete. „Wir haben das schon geahnt, dass uns so etwas erwartet“, erzählt die 30 Jahre alte Braut. Obwohl bei der Ankunft am Standesamt kein Kamerad zu sehen gewesen sei, habe sie darauf vertraut, dass sie eben später kämen – und behält recht.

„Das ist schon Tradition“, sagt der stellvertretende Ortswehrleiter von Roßbach Gerd Wust. Er hat das Kommando, denn der eigentliche Ortswehrleiter ist der Vater der Braut. „Ines ist die vierte Generation unserer Familie bei der Feuerwehr“, sagt Vater Roland Schmidt sichtlich bewegt am großen Tag seines mittleren Kindes. Aber auch Schwiegersohn Mario ist seit mehr als zehn Jahren Mitglied der Roßbacher Wehr, so lange wie er seine Ines kennt. Zuvor war er in der Merseburger Jugendwehr. „Das bedeutet uns viel, dass unsere Kameraden heute hier sind“, sagt der 29-Jährige. Und mit Oskar, dem gut ein halbes Jahr alten Spross des Paares, ist vielleicht nun die fünfte Feuerwehr-Generation begründet.

 

Quelle: MZ Web.de

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