Mit dem Fernglas auf Krokodiljagd

Gerd Fechner (l.) hält Ausschau, während Ortswehrleiter Dirk Niemeyer das Boot am Ufer entlang steuert. (FOTO: P. WÖLK)
VON TILO KRIPPENDORF, 17.08.12, 19:37h, aktualisiert 17.08.12, 19:51h

 

GROSSKAYNA/MZ. Der Motor des orangenen Schlauchbootes tuckert Freitagmittag vor sich hin. Am Ruder steht Dirk Niedermeyer, der Ortswehrleiter der Freiwilligen Feuerwehr Großkayna. Beinahe in Schrittgeschwindigkeit zieht das Ufer des Großkaynaer Sees vorüber. Im Moment ist Niedermeyer Kapitän, im Marinejargon würde das, was er und drei seiner Kameraden hier tun, „Aufklärungsfahrt“ heißen. Die vier Männer suchen nach einem Krokodil oder einem Kaiman, zumindest aber nach einem großen Reptil. Wonach sie genau mit ihren Ferngläsern Ausschau halten, wissen sie nicht, ein Angler hatte berichtet, Nase und Augen eines Krokodil-ähnlichen Tiers im See gesehen zu haben.

„Wir haben nicht vor, das Tier zu fangen“, sagt Niedermeyer. Man wolle es zuerst einmal entdecken und so die kuriose Beobachtung des Anglers bestätigen. Falls dies geschieht, könne man sich überlegen, wie das vermeintliche Reptil eingefangen werden könnte. Während Ronny Frauendorf und Gerd Fechner das Wirrwarr des kilometerlangen Ufers beobachten, überlegen die Männer auch, wo sich ein Krokodil am wohlsten fühlen würde. „Im flachen Wasser oder auf großen Steinen ist es am wärmsten“, vermutet Niedermeyers Vater Klaus, der ebenfalls mit sucht.

Das Boot gelangt während der Gespräche in die abgelegenen Teile des Sees, wo ein europäisches Vogelschutzgebiet eingerichtet ist. Hier gehen die Männer auch mal von Bord und kontrollieren flache Wasserbereiche. Die Suche nach dem Tier ist aber schließlich erfolglos. An zu vielen Stellen könnte sich ein Krokodil hier verstecken. In der Nacht will die Feuerwehr nochmals suchen, dann mit Unterstützung der Braunsbedraer Kameraden. Vielleicht reflektieren dann die Augen des Reptils das Licht der Suchscheinwerfer.

Quelle: MZ-Web.de

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