Express-Urlaub am See

(FOTO: PETER WÖLK)
Ob Segeltörn, Feuerwehr oder Ausgrabung. Beim MZ-Ferientag im Geiseltal war für alle etwas dabei.
VON TILO KRIPPENDORF

 

BRAUNSBEDRA/MZ. Eine frische Brise weht durch die Treppen des Aussichtsturmes im Braunsbedraer Ortsteil Neumark. Oben angekommen winken Nancy Weinhage und Jasmin Gebhardt hinunter zu ihrer Oma. Die beiden Cousinen haben offensichtlich viel Spaß beim MZ-Ferientag. „Ich bin das erste Mal hier, der See ist ja wahnsinnig groß“, ist die 16-jährige Nancy erstaunt vom Ausblick.

Unten kommt unterdessen der Geiseltalexpress fast geräuschlos zum Stehen, der Turm dient hier quasi als Bahnhof. Rund 30 Besucher drängen sich in den Hänger. Das Ziel: die Marina in Mücheln. „Wir waren schon öfter hier, allerdings fahren wir sonst Fahrrad. Heute ist mal der Express dran“, erzählt der 67-jährige Manfred Aycken aus Naumburg. Gemeinsam mit Ehefrau Ulrike ist er zum ersten Mal beim Ferientag der MZ, allerdings ohne Enkel. „Wir haben leider keine, aber wir können uns ja trotzdem einen schönen Tag machen“, sagt der Rentner überzeugend.

Nach zwanzig Minuten Fahrt entlang des Ufers vom Geiseltalsee zeigt sich der frisch bemalte rot-weiße „Leuchtturm“ der Müchelner Hafenanlage. Die Seeterrasse ist gut besucht. Weit draußen auf dem See kreuzt ein zweimastiges Segelschiff im Wind. Es ist ein Boot der brandenburgischen Firma Teamgeist. Mit den Coupons aus der MZ können hier die Besucher Freizeitkapitän spielen.

„Ursprünglich wollten wir Bootstouren mit den Schlauchbooten der DLRG machen, da passen aber nur fünf Leute hinein“ so ein Mitarbeiter Geiseltaler Entwicklungs- und Touristikgesellschaft (GET), die den Tag organisiert. In das Segelschiff passen rund zwanzig Besucher, dafür ist es aber auch wesentlich länger unterwegs – Urlaubsstimmung kommt auf. Während manche die Wartezeit mit einem Imbiss verbringen, geht es für viele nach dem kurzen Trip zur Marina wieder zurück nach Braunsbedra.

Im Besucherzentrum der GET wird ein Film zur Entwicklung der Tagebaulandschaft gezeigt, auch Tretmobile können hier ausgeliehen werden. Am Lenkrad eines der Gefährte sitzt Siegfried Hille neben seinem neunjährigen Enkel André. Dahinter haben es sich Ehefrau Birgit und der vierjährige Franz gemütlich gemacht – hinten braucht man nämlich „nur“ zu treten. „Wir waren im letzten Jahr schon hier. Das hat uns so gefallen, dass wir wieder gekommen sind“, so der Großvater.

Die Mitarbeiter der GET, weithin erkennbar an den orangefarbenen T-Shirts, haben sich zum Ferientag noch Helfer geholt. „Ich habe mich freiwillig gemeldet“, sagt der zwölfjährige Lukas Stenzel aus Großkayna. Er erklärt den Besuchern was es alles zu sehen gibt und führt sie herum. Auch an der Pfännerhall ist einiges los. Neben einer Bastelstraße und einem Anbieter für Bootsbaukurse machen Kinder gemeinsam mit Ilse Rex-Lenius vom Pfännerhall-Verein archäologische Ausgrabungen in der Halle. In einem Holzkasten sind mehrere „Schätze“ versteckt, die es zu entdecken gilt. Dabei ist allerdings Fingerspitzengefühl gefragt, denn die Ausgrabung wird auf einem Protokoll genauestens dokumentiert. „Die Kinder werden so auf die Erde aufmerksam gemacht und erfahren gleichzeitig etwas zur Geschichte des Geiseltals“, erklärt Rex-Lenius.

Fotogalerie: 28. August: Ferienspaß im Geiseltal

MZ-Ferientag im Geiseltal

Quelle: MZ Web.de

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